Die Stadttaube
Das Friedenssymbol polarisiert unsere Gesellschaft wie kaum ein anderes Tier. Es schafft scheinbar unüberbrückbare Fronten, die schon lange nicht mehr friedlich sind.
Aber was ist denn nun richtig? Der Schutz der Tiere ist im Grundgesetz (Art. 20 a GG) verankert. Da Tauben laut Tierschutzgesetz nicht zu den Schädlingen gezählt werden, dürfen Schädlingsbekämpfungsunternehmen sie auch nur vergrämen.
Welche Vergrämung funktioniert?
Aus unserer Erfahrung ist die „eleganteste“ Möglichkeit das Einnetzen von attraktiven Nist- und Sitzplätzen. Hierzu werden am Bauwerk Befestigungsösen angebracht, an denen dann das Netz befestigt wird. Alternativ können sogenannte Spikes aufgebracht werden, die den Anflug verhindern sollen. Spikes halten die Tauben vor Anflug an ihre Tagessitzplätze relativ gut ab; das gilt allerdings nicht für Nistplätze. Tauben sind in der Lage, Nistmaterial so auf die Spikes aufzubringen, dass sie dort problemlos nisten können.
Viele große Objekte wie z.B. Einkaufscenter, große Wohnhäuser, usw. haben oft eine elektrische Taubenabwehr. Dabei werden die aufgebrachten Drähte mittels eines sog. Impulsgebers mit Reizstrom versorgt, wie man es von Weidezäunen kennt. Die Taube und alle anderen Vögel nehmen dabei keinen Schaden und Anflug und Nisten werden damit definitiv unterbunden.
Welche Maßnahme an Ihrem Haus die wirksamste sein kann, können wir am nesten vor Ort bestimmen. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Folgend gehen wir noch auf viel diskutierte Themen zur Stadttaube bzw. ihren Kot ein. Schwerpunkte sind Oberflächenschäden, Krankheitserreger und Taubenhäuser:
Oberflächenschäden
Die TU Darmstadt hat den Einfluss von Taubenkot auf die Oberfläche von Baustoffen untersucht. Dabei ist sie zu folgenden Ergebnissen (Link) gekommen:
- Von Granit und Travertin konnte der Taubenkot mit wenig Aufwand entfernt werden.
- Sandstein hat sich auch mit etwas mehr Aufwand reinigen lassen.
- Auf Zementmörtel und Beton verbleiben nach der Reinigung Verfärbungen; ebenso auf unbehandeltem Holz.
- Lasiertes Holz zeigt nach 70 Tagen minimale Spuren einer Veränderung.
- Laut Prüfbericht haben Vollziegel ein anderes Problem. Im Prüfbericht ist dazu Folgendes aufgeführt: „Durch die feuchteregulierenden Eigenschaften des Ziegels wird allerdings die Bildung von Schimmelpilzen gefördert “. Bei der Reinigung der Vollziegel wurde zudem viel Material abgerieben.
- Schimmelpilze hat sich ebenso auf Klinker gebildet. Dieser konnte allerdings ohne Abrieb gereinigt werden.
- Auf Kupferblech zeigt sich nach 70 Tagen eine deutliche Korrosion. „Die Korrosion nimmt bis zum 70. Tag zu. Dabei wird die Oxidationsschicht fester und kann durch die Reinigung nicht mehr entfernt werden.“ Ähnlich verhält es sich bei Bronze.
- Auf Kunstharzlack zeigen sich deutliche Spuren:
- „Zunächst erwies sich der verwendete Alkydharz-Lack als nicht temperaturbeständig und zeigte auch ohne Einwirkung von Taubenkot deutliche Alterungserscheinungen (Eintrübung, braune Flecken). Taubenkot beschleunigt diese Alterung noch erheblich. Wie die Mikroskopbilder (5-fache Vergrößerung) zeigen, bilden sich nach 7 Tagen vermehrt schwarze Punkte und Blasen im Lack. Nach 56 Tagen ist die Oberfläche einheitlich schwarz. Nach 70 Tagen bilden sich Risse im Lack.“